Unser Technisches Denkmal präsentiert und dokumentiert seit 1993 den historisch-authentischen Werdegang des Dach- und Fassadenschiefers. Hierbei steht die Gewinnung, Förderung und Verarbeitung des Blauen Goldes im Fokus. Seit 2008 zeugt das eröffnete Modelldorf von der langen Handwerkskunst und großen Tradition der Lehestener Dach- und Schieferdecker.


„Das erste Haus war ein Dach“


In enger Zusammenarbeit mit der Dachdeckerschule Lehesten entstanden zahlreiche Minitaturhäuser im Maßstab 1:5 am Standort des Technischen Denkmals. Wussten Sie, dass die Dachdeckerschule Lehesten die ältesten Dachdeckermeisterschule Deutschlands ist?

Die Modellhäuser zeugen von der hohen Kunst des Schieferdeckerhandwerks. Die Miniaturhäuser mit regionaler Eindeckung wurden komplett an der Lehestener Dachdeckerschule gebaut. Ihre verschiedenen Gauben, Türmchen, Kehlen, Ortgänge und Firsten können auf Augenhöhe besichtigt werden und sind Anschauungsobjekte, Exponate und Inspirationsquelle zugleich.



Hier können sich Besucher in den verschiedenen Dachdetails verlieren. Lernen Sie die Kombination von ausgezeichnetem Schieferdeckerhandwerk, architektonischer Eleganz und individueller Schieferdeckerhandschrift auf Augenhöhe kennen.


Historischer Kontext

Aus Anlass des 25jährigen Bestehens der traditionsreichen Dachdeckerschule in Lehesten wurde im Mai 1936 eine umfangreiche Werk-, Lehr- und Modellschau „Das Dach“.

Die Ausstellung machte sich zum Ziel, alles Wissenswerte über das Dach, seine architektonische Gestaltung und handwerkliche Ausführung zu veranschaulichen. „Das Dach“ gliederte sich in drei Teile: die Werkschau auf dem Friedrichsbruch, die Lehrschau auf dem Gelände der Dachdeckerschule und das Modelldorf. Letzteres bestand aus über 60 Miniaturgebäuden im Maßstab 1:5, bestehend aus zahlreichen Bauernhäusern und Gehöften, Wirtschaftsgebäuden, einem Schloss, einer Kirche sowie einer Schule.

Aufgrund der Wirrungen und Folgen des 2. Weltkrieges wurde die Ausstellung bereits nach wenigen Jahren abgebrochen und zerstört. Die Spur der kleinen Häuschen aus dem Zwergendorf verliert sich in den Wirren der Kriegs- und Nachkriegszeit. Im Unterland sollen jedoch einige von ihnen als kleine Schlafstätten für Arbeiter gedient haben. Die Ausstellungsteile, welche noch nach 1945 am Standort standen, sind dem Vandalismus zum Opfer gefallen.