Ein Beitrag zur Historie des Technischen Denkmals

Die Entwicklung des Bergbaus auf Schiefer in Lehesten begann in bescheidenem Maße schon vor dem 13. Jahrhundert. Bei umfänglichen Rodungen stießen die Siedler vor allem im heutigen Bereich des Schieferparks auf an die Erdoberfläche ausstreichenden Schieferlagerspitzen. Da sich dieses Gestein gut plattig aufspalten ließ, fand es zunehmend als Baumaterial für Häuser Verwendung. Der „Alte Haw am Unnütz“, so die alte Flurbezeichnung, wurde die Geburtsstätte einer zielgerichteten Schieferplattenherstellung sowie ihrer Verarbeitungstechniken. Allerdings ging der Fortschritt am Flächenverbrauch sehr langsam voran. Die Gewinnung war extrem aufwendig und nur mit einfachem Gezähe, wie Schlägel und Eisen, zu bewältigen.

Über die Jahrhunderte allerdings kamen immer bessere Werkzeuge, Techniken und Technologien zum Einsatz, die sich auch bei der Abraumentsorgung rasant niederschlugen.

Auf der Suche nach neuen abbauwürdigen Lagerstätten wurde 1841 der Tagebau 2 auf dem Kießlich (Flurbezeichnung) aufgeschlossen. Dieser erbrachte gute Anbrüche und um 1850 errichtete man zur Verbesserung und Erleichterung der Förderarbeiten die heute hier noch im Originalzustand erhaltene Göpelschachtanlage.

Am Originalstandort erhalten und absolut authentisch!

Am Göpel mit Oberseilhaspel drehten anfänglich zwei Pferde ihre Runden, bis sie 1865 eine Dampfförderanlage der „Firma Earnshaw aus Nürnberg“ ersetzte. Im Jahr 1909 erfolgte die Umstellung auf Gleichstrom, der in einem eigenen Elektrizitätswerk hergestellt wurde. Nur wenige Jahre später versorgten die ab 1921 durch den Industriepionier Franz Itting aus Probstzella errichteten Überlandleitungen die Anlage mit Wechselstrom. Am Standort des Göpels schuf man mit voranschreitenden Teufe bei der Gewinnung des Schiefers auch Möglichkeiten zur Entwässerung. Hierzu wurde bei etwa 30m Teufe einen Lösestollen angelegt, der auf natürliche Weise in das Loquitztal entwässerte.


NSG NR. 285 Staatsbruch Landkreis Saalfeld-Rudolstadt DE-TH 12

Weitere Einzelheiten zur Historie, zum Schachtaufbau, zur Förderung und Entwässerung erhalten Sie während der Führungen am Technischen Denkmal. Hier können Sie vorab oder im Anschluss den Rundweg um die Schachtanlage (0,8km) mit Besichtigung des „National bedeutsamen Geotops“ sowie dem „Schaufenster Erdgeschichte“ erwandern. Zahlreiche interessante Einzelheiten finden Sie zusätzlich auf den jeweiligen Informationstafeln entlang der Geopfade.